Wacken 2024 – Tag 4, Samstag, 03.08.2024
Das Wacken Open Air 2024 neigte sich am Samstag, den 03. August, dem Höhepunkt zu – ein Tag vollgepackt mit Metal in all seinen Facetten und einem Line-up, das selbst den eingefleischtesten Metalhead zufriedenstellte.
Der Samstag begann mit einem energiegeladenen Auftritt der deutschen Thrash-Legenden Tankard. Mit einem kühlen Bier in der Hand und Hits wie „Chemical Invasion“ und „A Girl Called Cerveza“ brachten sie die Menge direkt am Vormittag in Stimmung. Ihre unnachahmliche Mischung aus Thrash und Humor erwies sich als perfekter Start in den letzten Festivaltag.
Kurz darauf sorgte die britische Post-Hardcore-Band As Everything Unfolds auf einer der kleineren Bühnen für mächtig Furore. Ihre eingängigen Melodien und kraftvollen Breakdowns überzeugten das Publikum und zogen besonders jüngere Fans in ihren Bann. Sängerin Charlie Rolfe zeigte eine beeindruckende stimmliche Bandbreite und bewies, dass die Zukunft des Metalcore gesichert ist.
Am frühen Nachmittag trat die Irish-Folk-Punk-Band Fiddler’s Green auf, die das Gelände mit ihren tanzbaren Tunes und Gute-Laune-Hymnen wie „Yindy“ und „Wall of Folk“ zum Brodeln brachte. Trotz der prallen Sonne ließ sich niemand die Gelegenheit entgehen, eine spontane Pogorunde im Schlamm zu starten.
Danach übernahm die Power-Metal-Institution DragonForce die Bühne. Mit ihrer typischen Geschwindigkeit und den virtuosen Gitarren von Herman Li lieferten sie eine Show ab, die bei Fans von schnellen Riffs und epischen Refrains für strahlende Gesichter sorgte. Songs wie „Through the Fire and Flames“ wurden enthusiastisch mitgesungen und ließen selbst Power-Metal-Neulinge nicht kalt.
Im Anschluss rockten die Münchner Emil Bulls das Gelände. Mit einer Mischung aus Alternative Metal und Nu Metal lieferten sie eine energiegeladene Show ab.Die Band bewies, dass sie auch nach über zwei Jahrzehnten noch nichts an Biss verloren hat.
Einen düsteren und kraftvollen Auftritt legten danach Oomph! hin. Die Pioniere der Neuen Deutschen Härte verwandelten die Bühne in eine düstere Spielwiese mit brachialen Riffs und charismatischem Gesang. Klassiker wie „Augen auf!“ und „Gott ist ein Popstar“ sorgten für gewaltige Moshpits und laute Mitsingchöre.
Die Thrash-Veteranen von Exumer lieferten danach eine gnadenlos schnelle und kompromisslose Show, die besonders die Old-School-Thrasher im Publikum begeisterte. Ihr aggressiver Sound und die rohe Energie stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nichts von ihrer Wut und Intensität verloren haben.
Mit einem druckvollen Stoner-Metal-Sound ging es bei Red Fang weiter. Die Band aus Portland brachte die Menge mit ihren groovigen Riffs und dem kantigen Gesang ordentlich in Bewegung. Ihre energiegeladenen Tracks wie „Wires“ und „Prehistoric Dog“ erzeugten eine ausgelassene Stimmung, die den Nachmittag angenehm ausklingen ließ.
Ein weiteres Highlight des Tages war der Auftritt von Sebastian Bach, der ehemalige Skid Row-Frontmann. Mit einer Setlist vollgepackt mit 80er-Hardrock-Klassikern wie „Youth Gone Wild“ und „18 and Life“ versprühte er nostalgischen Glam und bewies, dass er auch heute noch eine beeindruckende Bühnenpräsenz besitzt.
Am Abend zog es viele Fans zur Bühne von Testament, die mit ihrem brachialen Thrash-Metal zu den absoluten Pflichtterminen des Festivals zählten. Mit einer makellosen Performance und Klassikern wie „Into the Pit“ und „Over the Wall“ zogen sie alle Register und lieferten ein Konzert, das in Sachen Intensität kaum zu überbieten war.
Der nächste Act, Motionless in White, überzeugte mit einer Mischung aus Industrial, Metalcore und Gothic-Ästhetik. Die Band, angeführt von Sänger Chris Motionless, brachte eine ordentliche Portion Theatralik und düsteren Flair auf die Bühne. Hits wie „Voices“ und „Another Life“ sorgten für eine düstere, aber gleichzeitig emotionale Atmosphäre.
Als die Nacht hereinbrach, nahmen die Extreme zu. Behemoth boten eine beeindruckende und bedrohliche Inszenierung voller Feuer und Dunkelheit. Mit ihrer Mischung aus Black und Death Metal boten sie eine wuchtige und finstere Show, die bei Songs wie „O Father O Satan O Sun!“ in ekstatische Abgründe führte. Der Auftritt war ein reines Inferno aus Blastbeats, teuflischen Riffs und infernalen Growls.
Cradle of Filth setzten den schwarzen Reigen fort. Mit ihrem unverkennbaren Symphonic-Black-Metal-Sound, untermalt von düsteren Gothic-Elementen, entführten sie das Publikum in eine Welt voller Albträume und Mythen. Sänger Dani Filth hielt die Zuschauer mit seinem markanten Screaming fest im Griff, während Tracks wie „Nymphetamine“ die düstere Aura verstärkten.
Als letzter großer Act des Abends sorgte die norwegische Black-Metal-Ikone Mayhem für einen würdigen Abschluss. Ihr kompromissloser, frostiger Sound und die düstere Bühnenpräsenz boten einen intensiven Schlusspunkt. Songs wie „Freezing Moon“ und „De Mysteriis Dom Sathanas“ ließen die Kälte des Nordens aufleben und bildeten das perfekte Ende für diesen denkwürdigen Tag.
Der Samstag des Wacken Open Air 2024 bot somit ein breites Spektrum an musikalischen Highlights und deckte sämtliche Facetten der Metal-Szene ab. Die Mischung aus aufstrebenden Newcomern und absoluten Szenegrößen sorgte für eine unvergessliche Festivalerfahrung, die Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird.