Rotting Demise – Don’t Panic Essen (03.02.2023)
Ein Freitag Abend im Pott, genauer gesagt in Essen. Es ist nasskalt, ungemütlich und es regnet. Also genau der richtige Rahmen, um diesen Tag zu etwas Besonderen werden zu lassen. Denn „Rotting Demise“ luden zur Releaseshow ihres ersten Albums, dass „My Whole Wrath“ betitelt und bei uns HIER besprochen wurde. Und das Quintett machte an diesem Abend alles richtig. Zunächst wurde als Location das wunderbar schrullig urige „Don’t Panic“ ausgewählt (nebenan im „Turock“ spielten übrigens „Dritte Wahl“), dass mit 350 Leuten an diesem Abend ausverkauft sein sollte. Dann wurden mit „Kanonenfieber“ und „Grima“ zwei Hochkaräter supportet, die sehr auf Anonymität bedacht und in Black/Death Metal-Kreisen längst ein Begriff sind.
Rotting Demise
Die Songs vom Debütalbum in allen Ehren, aber was auf Platte famos klingt, muss erst einmal livehaftig umgesetzt werden.
Die mit Corpsepaint agierenden Lokalmatadore von „Rotting Demise“ spielten die Setlist ihres Albums „My Whole Wrath“ der Reihe nach runter und es war jedem im Saal schnell bewusst, dass diese Band sehr viel Wert auf Dynamik, Energie und Groove legt. Angetrieben vom glänzend aufgelegten Frontmann Damian wurde Song um Song der Meute entgegen geschmissen, die jeden einzelnen Track abfeierten. Anstatt sich zu sehr auf der sehr kleinen Bühne auszutoben, ließ die Band lieber ihre Setlist sprechen, deren überragende Songs auch live bestanden. Es waren einige im Saal, die noch nie etwas von „Rotting Demise“ gehört haben, aber nach Tracks wie „Arachnophobia“, „Sleepy Hollow“ oder „No Time To Die“ angefixt ihre Fäuste und die Luft schwangen. Im Pit vor der Bühne war von Anfang an Stimmung und für einen Newcomer mit nur einem Album im Gepäck war die Resonanz vor der Bühne mehr als beachtlich. Nach dem abschließenden „Decay Of Time“, dass aufgrund der epischen Tragweite und der melancholischen Attitüde etwas hervorsticht respektive herausragt, kannte der Jubel keine Grenzen mehr und die Band ließ sich feiern und Schritt unter Beifall und Zugaberufen von der Bühne. Die Feuertaufe des ersten Albums wurde mit Bravur genommen und alle weiteren Shows von „Rotting Demise“ werden sich in Zukunft an diesem Gig messen lassen müssen.
Kanonenfieber
Bei „Kanonenfieber handelt es sich um ein Einmann-Projekt aus Bamberg, dass sich für Live-Aktivitäten zum Quartett verstärkt und mit 1. Weltkriegsoptik hantiert. Die Bühnenshow wirkt sehr ambitioniert und die sensible Thematik wird künstlerisch wertvoll, einem Theaterstück gleich, umgesetzt. Die Grausamkeiten und Schrecken des Krieges werden herausgestellt, verherrlicht wird das Morden von Menschen nicht. Mit einem Album („Menschenmühle“) und einer EP („Der Füsilier“) im Gepäck war schnell klar, warum ein Großteil der Meute Richtung Essen zog. Vom ersten Ton bis zum Abgesang ist die Band frenetisch abgefeiert worden und die Mischung aus Black und Death Metal mit intelligent arrangierten Texten untermalt den Anspruch, auch ohne groß angelegte PR-Kampagne steil nach oben zu gehen.
Grima
Die russische Band „Grima“ konnte danach nicht mehr an die Stimmung der Vorbands anknüpfen. Die mit Baummasken ebenfalls anonymisiert verkleideten Musiker spielen atmosphärischen Black Metal, der auf Platte gut anmutet und an diesem Abend dem bereits ausgelaugtem Publikum Höflichkeitsapplaus entlocken konnte.
Bilder der Show
Alle Bands wurden von Mr. SilverFlame fotografiert.
Mehr Infos
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