Harkon – Das Interview über die Band & das Debüt
Die Jungs von Harkon veröffentlichen in den nächsten Tagen ihr Debütalbum „Ruins of Gold“, welches Moshpit Passion bereits HIER reviewte. Im Gespräch mit Frontmann Björn, stellen wir euch die Band vor. Dreht die akutelle Videosingle und Titeltrack auf laut!
Auf ein Wort mit der Band..
Euch gibt es erst seit 2017 und ihr seid daher relativ frisch unter dem Namen Harkon unterwegs. Bitte stellt euch vor, wer seid ihr? Wer macht was?
Harkon sind Volker Rummel (Ex-The Very End/Flaming Anger) an der Gitarre, Marcel Willnat (Adrian Weiss Band, Ex-Forces At Work) am Bass, Lars Zehner (Adrian Weiss Band, These Are The Days) an den Drums und Björn Gooßes (The Very End, Ex-Night In Gales) am Gesang.
Wer oder was ist ein Harkon? Hat da wer zu viel Skyrim gespielt?
Dass Harkon auch der Name einer fiktiven Figur eines PC-Games ist, haben wir erst rausgefunden, nachdem wir uns bereits mit dem Namen angefreundet hatten. Und da keiner von uns was mit Gaming am Hut hat und wir lieber in der schwer-metallischen-Realität bleiben, ist „Harkon“ erstmal einfach ein eigenständiger Name, der aufgrund seines Klangs Interesse wecken soll. Wir wollten einen kurzen, prägnanten Namen, der nicht allzu viel Aufschluss über die Musikrichtung gibt, aber dennoch eine gewisse Atmosphäre mit sich bringt. Bei manchem werden vielleicht Assoziationen zum Haus der Harkonnen aus dem Dune-Universum geweckt, ein anderer muss von mir aus an ähnlich klingende, skandinavische Vornamen denken, aber letztlich ist das egal, denn der Name Harkon wird in der Musikszene hoffentlich bald schlicht für gut gemachte Mucke stehen!
Ist die Band ein (Neben)-Projekt oder schon eine eigenständige und neue Band von euch? Wohin soll die Reise mit Harkon gehen?
Ich verstehe den Unterschied zwischen oder gar Gegensatz von „Projekt“ und „eigenständige, neue Band“ nicht. Aber falls „(Neben)Projekt“ bei Dir mit „halbgar“ oder „hobbymäßig“ einhergeht, so sei Dir versichert, dass Harkon eine „richtige Band“ ist, was auch immer das heißen mag, haha! Jedenfalls brennen wir alle dafür und versuchen, der Band die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdient! Was wiederum nicht heißt, dass andere Bands, in denen wir teilweise aktiv sind, auf einmal nur noch die zweite Geige spielen. Mit ein wenig Planung kann man schließlich auch mehreren Aktivitäten das nötige Maß an Energie zukommen lassen. Ein Paar bekommt ja auch nicht ein „Hauptkind“, während Später geborene sowas wie „Nebenkinder“ oder „Zweitkinder“ wären, oder?
Ihr bringt bald euren ersten Silberling raus, der auf den Namen „Ruins of Gold“ hört. Was könnt ihr uns über die Platte sagen?
„Ruins Of Gold“ ist unsere erste EP, die am 15.2. weltweit veröffentlicht wird. Sie wird auf allen gängigen Streaming- & Downloadportalen erhältlich und darüber hinaus komplett gratis auf harkon.bandcamp.com verfügbar sein. Für die Jäger & Sammler wird es auch noch eine kleine Auflage CDs im Digipak geben. Neben dem bereits als Single veröffentlichten Titelsong wird es mit „Thistleblower“, „Round And Round“ und „Take It Slow“ drei weitere Tracks geben, die glaube ich schon ganz gut zeigen, dass wir recht breit aufgestellt sind. Jeder Track ist anders, hat aber doch den typischen Harkon-Flavor, den es dann hoffentlich im Sommer auch bei der Eisdiele eures Vertrauens geben wird! Aufgenommen haben wir mit Cornelius Rambadt in seinem Rambado Recordings Studio in Essen (u.a. Disbelief, Sodom, The Very End), gemastert hat Dennis Koehne (u.a. Caliban, Orden Ogan, Sodom, Lacuna Coil u.v.m.), die Bandfotos stammen von Tom Row (u.a. Eskimo Callboy, Jen Majura, Accuser, Masterplan, Black Messiah u.v.m.) und das Artwork von meiner Wenigkeit.
Es befinden sich vier Songs auf der E.P. die ersten Tracks hören sich meiner Meinung nach bisschen an die Hard Rock/NWOBHM-Zeit der 80er an. Welche musikalischen Einflüsse hattet ihr beim Schreiben?
Zuerst mal ist es bemerkenswert, wie verschieden die Songs je nach Rezensent oder Interviewpartner beschrieben bzw. stilistisch eingeordnet werden. Diese geringe Greifbarkeit unseres Materials sehe ich jedenfalls als Stärke an und nehme das als Kompliment. Von Einflüssen versucht man sich natürlich beim Songwriting erstmal freizumachen, aber letztlich beeinflusst einen ne ganze Menge mehr, als man wohl meinen mag. Unser Gitarrist und Hauptkomponist Volker Rummel hat dabei auch einen breit gefächerten Geschmack, der von alten Klassikern von Dream Theater, Ozzy oder Annihilator über Nichtmetallisches wie Udo Lindenberg bis zu Progressiverem wie Mekong Delta und Gojira reicht. Wir haben es uns auch gar nicht auf die Fahne geschrieben, das Rad neu erfinden zu wollen, sondern wollen einfach gute Songs schreiben, die beim Spielen und hören das Herz schneller schlagen lassen!
Worüber handeln die Texte auf „Ruins of Gold“?
Die Themen von Harkons Lyrics sind ebenso bunt wie die Mucke. Der Text des Titelsongs zum Beispiel scheint auf den ersten Blick ein Fantasytext zu sein, handelt eigentlich aber von Vertrauen bzw. Vertrauensmissbrauch, Verrat, Zusammenhalt und Untergang, während ein Text wie der von „Ruins Of Gold“ letztlich wohl als „sozialkritisch“ gelten kann, weil er den Umgang des Menschen mit seinem Heimatplaneten thematisiert. Sowas finde ich eigentlich total cheesy, hatte aber halt einfach mal Bock darauf, weil mich der Vibe des Songs irgendwie darauf brachte. Das ist auch das Gute an den Harkon Lyrics bzw. beim Verfassen jener – Ich bin da stilistisch und inhaltlich völlig frei und kann dem Song geben, was er braucht. Das kann mal düster-philosophisch, mal augenzwinkernd-ironisch sein. Alles kann, nichts muss.
Es ist zwar erst Februar, doch diesen Monat steht mit dem Release der E.P. wohl DAS Highlight 2019 für euch an. Worauf freut ihr euch als Band dieses Jahr noch? Sind besondere Shows oder Festivals geplant?
Wir können noch nicht alles verraten, aber bisher sind so ein halbes Dutzend Shows bestätigt, von denen eine zum Beispiel beim Turock Open Air sein wird. Das Turock Open Air findet einmal jährlich in der Essener Innenstadt statt und mit Prong & Queensryche wurden auch schon zwei hochkarätige Topacts bekanntgegeben. Wir freuen uns aber genau so auf schöne, kleine, enge und verschwitzte Clubshows! Unser Livedebut wird z. B. in einem kleinen Jugendzentrum in Essen Frohnhausen sein. Übrigens am 16.3. im Rahmen der Metal For Mercy Konzertreihe, also komm doch mal rum! Kommst ja auch aus Essen, richtig?
Ich weiß von Björn, dass er nicht nur als Sänger aktiv ist, sondern auch als Illustrator & Designer. Verliert man da nicht den Überblick oder fällt in ein kreatives Loch, wenn man gefühlt 24/7 künstlerisch/gestalterisch arbeitet? Hast du einen Ausgleich?
Sowohl beruflich als auch privat und auf mehreren Ebenen kreativ zu sein, kann bisweilen in der Tat anstrengend werden, keine Frage. Kreativität hat auch ihre Höhen und Tiefen, ich bin kein manisch kreativer, der ständig vor Ideen übersprudelt. Aber gerade im Bandkontext gibt es ja auch immer wieder Phasen, in denen es nur sekundär um Kreativität geht, und da mein Umfeld mich auch hervorragend unterstützt, klappt das eigentlich alles ganz gut. Und ein kleiner Ausgleich im Alltag ist z.B. schlicht und einfach, mal ne Runde mit dem Hund rauszugehen. Das kann einen ganz gut erden, gerade weil er ganz andere Dinge im Kopf hat und mich nur verständnislos anguckt, wenn ich ihm von meinen Problemen zu berichten versuche, während seine Augen angesichts eines Snacks hingegen zu leuchten beginnen.
Unser Magazin nennt sich Moshpit Passion und unsere Interview-Gäste erzählen uns in der Regel etwas über seinen/ihren ersten oder letzten Moshpit, wo er oder sie selber ein Teil davon waren. Hast du/ihr eine tolle Geschichte für uns?
Ich bin eigentlich mehr so der entspannte Genießer bei Konzerten, der sich mit nem Drink in der Hand das Geschehen anschaut. Hin und wieder zieht es einen natürlich je nach Veranstaltung, Stimmung oder Zahl der bereits genossenen Drinks doch in den Pit. Und wenn dann Rollstuhlfahrer mitsamt Rollstuhl über einen hinweg crowdsurfen, wie vor einiger Zeit mal bei den großartigen Knorkator geschehen, dann ist das schon beeindruckend 🙂
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