Ignition – Call of the Sirens
Ignition aus Duisburg existieren zwar erst ein paar Jahre, konnten sich in ihrer kurzen Zeit der Existenz jedoch eine recht große Fanbase erspielen. Das wir es hier mit keinen Greenhorns zu tun haben, erschließt sich spätestens dann, wenn man weiß, dass Ignition der Quasi-Nachfolger von Synasthasia ist.
Nach dem 2018er Debütalbum „Guided by the Waves“ erscheint dieser Tage das zweite Album „Call of the Sirens“. Wir haben ein paar Ohren riskiert.
Ignition – Mut zum Modernen
Was bereits beim Vorgänger positiv auffiel, war die durchaus moderne Interpretation eines alten Genres wie den Power Metal. Auch auf „Call of the Sirens“ geben sich Ignition nicht damit zufrieden, altbekanntes einfach aufzuwärmen. Anstatt erfolgreiche Bands zu kopieren, versuchen sie lieber, ihrer Musik frische Elemente zu spendieren und diese Formel geht erneut auf. Oder um es einfach abzukürzen: man nehme alte Iced Earth, noch ältere Blind Guardian und mixt diese in einem Topf mit Trivium.
… Stop.. So einfach mach ich es mir dann doch nicht.
Immer wieder fällt das harte, schnelle Riffing der Gitarristen Sebastian und Christian auf, die sich die Bälle galant zuspielen. Die Rhythmussektion um Drummer Dominik und Basser Andreas pumpt unbarmherzig in der Magengegend. Gekrönt wird dieses tolle musikalische Fundament allerdings vom unglaublich guten Gesang Dennis „Schally“ Marschalliks. Die Gesangsarrangements sind so gut ausgefeilt, dass man ohne Übertreibung sagen kann, dass es im deutschen Heavy Metal Underground nur wenige Bands bzw. Sänger gibt, die das so hinbekommen. Für die Chöre wurden zudem Freunde von u.a. Motorjesus und Ghosther engagiert.
Während der erste Teil des Albums in loser Reihenfolge gehört werden kann, von denen besonders „Cobra Kai“ ein zukünftiger Live-Smasher sein wird, folgt auf der „B-Seite“ Part II der, auf „Guided by the Waves“ begonnenen „Viking Saga“. Ab diesem Zeitpunkt wird es dann auch wirklich nordisch. Die Melodien erscheinen wie moderne Versionen von Running Wild, aber auch Alestorm dürfte dem ein oder anderen in den Sinn kommen. Bei einem Song wie „Raise your Horns“ ist der komplette Vollabriss jedenfalls vorprogrammiert.
Produktion und Artwork
Die Produktion fand komplett in Schallys Don Phallus Studio statt. Das Ergebnis klingt modern, fett, dynamisch und differenziert. Für das tolle Coverartwork zeichnet sich Lionwolf von Loewenart verantwortlich. Wenn es irgendwas zu bemängeln gibt, dann dass die verwendete Schriftgröße für Ü-40er hart am Limit ist, aber das wars auch schon.
Fazit
Fans von Old School Heavy Metal und moderneren Bands wie Trivium kaufen bitte sofort. Mehr gibt’s nicht zu sagen.
Cover und Tracklist
1. Warrior of the Night
2. The Cleansing
3. Cobra Kai
4. Reach out for the Top
5. Balancing on the Blade
6. Raise your Horns
7. Riding the Drakkar
8. Marching into Battle
9. Call of the Sirens
10. Home Again
Ignition auf Facebook: https://www.facebook.com/Ignitionmetalmusic/
Bildnachweis: Roll the Bones Records.