Inhuman Condition – „Mind Trap“ (VÖ: 27.06.2025)
Inhuman Condition stehen für schnörkellosen, thrashigen Death-Metal und auch für einen äußerst hohen Output. 2020 gegründet, nachdem Schlagzeuger/Sänger Jeramie Kling (Overkill, The Absence, Ribspreader, ex-Venom Inc.) und Gitarrist Taylor Nordberg (Deicide, The Absence, Ribspreader) bei den neu reformierten Massacre vergrault wurden, haben sie jetzt mit „Mind Trap“ bereits ihr drittes volles Album am Start. Komplettiert wird das Trio von Death-Metal-Urgestein Terry Butler am Bass, der seit vielen Jahren bei Obituary die tiefen Töne angibt und sich zuvor bei Death, Six Feet Under und – welch Zufall! – Massacre einen Namen machte.
Das Material ihres Debütalbums „Rat°God“ hatten Kling und Nordberg eigentlich für Massacre vorgesehen und so verwundert es – natürlich auch anhand von Bandname und Logo-Design – wenig, dass Inhuman Condition sich ganz dem Florida-Death-Metal alter Schule verschrieben haben.
Der alten Schule verschrieben
„Mind Trap“ bietet ziemlich genau das und wer dem bisherigen Schaffen der Amis wohlgesonnen war, der wird auch mit Album Nr. 3 seinen Spaß haben. Inhuman Condition brettern hier in einer knappen halben Stunde neun Songs herunter, die wahrlich keine Innovationspreise verdienen, diese aber auch gar nicht anstreben. In erster Linie gibt es ohne Umschweife auf die Fresse. Die eingestreuten cleanen Gitarren in „Recollections of the Future“ sind da noch das höchste Maß an „Experimenten“.
Abgesehen von den coolen Solo-Einlagen fällt Nordbergs Arbeit an der Klampfe nicht allzu technisch aus. Das Riffing ist simpel und direkt, zwischen Tremolo-Attacken und Palm-Mute-Chugging. Die Songs pendeln sich allesamt zwischen drei und vier Minuten ein und halten sich im Tempo überraschend oft zurück. Heaviness ist dabei die Priorität Nr. 1 und das Album sorgt für ordentlich Anlass zum Headbangen. Wenn das Tempo anzieht, glänzt die Band jedoch am meisten, wie im Brecher „Face for Later“.
Die Songs machen viele fließende Tempowechsel durch, an den Zutaten wird jedoch von Track zu Track wenig bis gar nichts geändert. Das abschließende „Science of Discontent“ deutet in den ersten Sekunden zunächst an, vielleicht in technischere Gefilde aufzubrechen, was jedoch mit Einsatz des Mainriffs direkt wieder über den Haufen geworfen wird und so endet das Album mit genau der Marschrichtung mit der es auch anfängt.
Fazit
„Mind Trap“ ist einmal mehr solide Genrekost und ein spaßiges Death-Metal-Album, von dem man sich allerdings nicht allzu viel Variation erhoffen sollte. Das funktioniert in der kurzen Spielzeit gut, hinterlässt aber auch nicht wahnsinnig viel bleibenden Eindruck (wenn auch mehr als der aktuelle Fließband-Output von Massacre). Die Produktion passt, die Songs machen Laune und als Genrefan wird man definitiv abgeholt, zu den großen Death-Highlights des Jahres wird sich „Mind Trap“ jedoch nicht gesellen können. Dafür gibt es mit Gruesome, Lik, Scalpture oder Benediction doch bereits zu große Konkurrenz. Wer 30 Minuten solides, traditionelles Gehacke mit Betonung auf Groove haben will, ist hier aber sehr gut bedient.
Cover & Tracklist
01 Severely Lifeless (3:26)
02 Face for Later (3:06)
03 GodShip (3:29)
04 The Betterment Plan (3:44)
05 Mind – Tool – Weapon (3:29)
06 Chaos Engine (3:11)
07 Recollections of the Future (4:02)
08 Obscurer (3:15)
09 Science of Discontent (3:26)
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Bildnachweis: Listenable Insanity Records, Listenable Insanity Records.
+ Solide Genrekost
+ Schnörkellose Härte
- Wenig Abwechslung
- Moshcheck